Manche Menschen gehen von etwas weg. Manche Menschen gehen zu etwas hin. Manche sind einfach unterwegs.

Viele haben vergessen, weshalb sie aufgebrochen sind. Fast jeder glaubt zu wissen,  wohin er will.

Vielleicht ist das gut so. Gut, weil jede vorherige Dringlichkeit nachlässt auf diesem Weg. Weil sich Gründe vergessen, die uns aufbrechen ließen, weil sich Wichtigkeiten verschieben, wenn wir auf einmal aus der uns zugeschriebenen Rolle fallen.

Ganz unterschiedlich zeigen sich die Wanderer am Anfang des Wegs: Sie suchen ihn. Sie sind meist blind für all das, was den Wegesrand säumt, sie suchen nach Pfeilen, die die Richtung weisen, den vormarkierten Weg anzeigen. Den Weg, den ein anderer gegangen ist, der für einen anderen der richtige war.

Manche gehen fast den ganzen Weg GPS geführt, wandern in Gruppen munter von Bar zu Bar, hören beim Marschieren laut Musik, übertönen jede Lautgebung der Natur.

Sie scheuen Einsamkeit, hören nicht der Natur zu, misstrauen dieser Hellhörigkeit, die zu innerer Stille führen kann.

Kaum jemand, der sich jenem Weg anvertraut, sich ihm überlässt, der erst entsteht, wenn du selbst ihn gehst. 

Und doch: Was ist das Leben als ein sich Schritt für Schritt die eigene Richtung bahnen, ein sich Ausrichten an dem, was dir selbst wertvoll erscheint? 

Irgendwann sind wir alle angekommen, gleich, welchen Weg wir uns suchten: Wie wir dieses Ziel erreichen, wie wir es verstehen, macht die Bedeutung aus. 

Den Menschen, denen wir auf jedem Weg begegnen, ist eines gemeinsam:  Sie alle sind unter-wegs, sind in einer Übergangsphase, ein altes Leben scheint vorbei, das nächste wartet schon, auch, wenn es noch verborgen scheint. 

Jetzt gilt es zu transzendieren, sich selbst, aus der früheren Rolle gefallen,  ein neues Kostüm, ein neues Lebensskript zu verleihen, sein eigenes Narrativ zu verändern.

Manche merken erst kurz vor dem Ziel, dass das Ziel nicht das eigene ist, nie war, dass sie den Weg eines anderen gegangen sind, der, vorgegeben, vielleicht in seiner nicht hinterfragten Einfachheit gehbar schien. Auch das kann richtig sein. Wenn sich nur eine Möglichkeit zeigt, ist sie die, die dir bleibt.

Und doch wartet dieser letzte Moment, indem das "man" zu einem "ich" werden will, das du dann verstehen, ihm Bedeutung verleihen, es überwinden und loslassen kannst.

Das Gewahrsein der Verantwortung,  die du für dich und deinen Wirkkreis trägst,  erlaubt dir Klarheit. Eine Klarheit, die jeden Moment zusammenführt, die dir einen Wimpernschlag erlaubt zu ahnen,  worauf dein Leben hindeuten kann.

Und, wenngleich nur für diesen einen Augenblick, vermagst du vage zu spüren, was für dich sein kann, was du sein kannst, was uns allen gemeinsam ist: dass wir Bedeutung suchen und erreichen können, dass wir im Gehen unseren eigenen Weg schaffen, uns selbst er-finden, dass wir unser eigener Richtungspfeil unseres Wertekompasses sind.

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